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Das klingt ein bisschen nach Märchen – doch es geht eher nüchtern um mein Auto. Meinen „Prinzen“ erwarb ich gebraucht und um die für mich immer noch hohe Abzahlrate zu sparen, machte ich einen Leasingvertrag für drei Jahre. Da ich ein ordentliches Auto benötige wegen meiner Behinderung und auch beruflich, war das für mich vorerst eine brauchbare Lösung. Doch wie im Märchen verging eins-zwei-drei im Sauseschritt die Zeit. Im Herbst 2010 kam der „Postwind“ und brachte vom Autohaus die Nachricht, dass bald die Ablösesumme für mein Fahrzeug (von etwa 5500€) fällig wäre. Ich sollte sozusagen den Prinzen erlösen.

Von da an beschäftigte ich mich damit, wie ich das bewerkstelligen sollte. Das Ablösen lohnte sich, denn der Wert des Wagens war ordentlich höher als die Abzahlsumme. Warum nicht bei der o/ZB anfragen? Die Karlsruher Solidargemeinschaft war im Mai 2010 gegründet worden und ich war als Mitglied dabei. Spätestens seit dem Stuttgarter Schulungskurs im November 2010 war ich überzeugt von dem Konzept und war bereit mitzuarbeiten. Mein ZE-Antrag wurde positiv aufgenommen. Da es unser erster Antrag war, wollten wir eine längere Vorbereitungszeit einplanen. Es gab die ersten Überschlagsrechnungen, Vorstellung im o/ZB-Kreis, Antrag als Gesellschafterin und Nachweis der notwendigen Sicherheiten und Bürgen. das ich aus Begeisterung wegen seiner Güte und der silbernen Farbe auf diesen Namen getauft habe. Das war im Februar 2008.

Parallel zu diesen Maßnahmen konsultierte ich zwei Banken. Auch im Märchen gehören immer drei dazu! Um es gleich zu sagen: Das Ergebnis war beide Male ernüchternd! Bei meiner langjährigen Hausbank war es - abgesehen von den Zinsen - übel wegen einer notwendigen Lebensversicherung, die ich hätte abschließen müssen. Das hätten monatlich 25€ bedeutet - zusätzlich und lebenslänglich! Abgesehen von meiner Verwirrung, weil ständig über meinen (möglichen) Tod gesprochen wurde, fühlte ich mich insgesamt als Bittstellerin sehr unwohl.
Die schriftliche Anfrage bei der Auto-Bank brachte ähnliche Ergebnisse: In einer Zahlenreihe erschienen verschiedene Summen, die Kreditsumme wurde um 2000€ größer – also ein reichliches Drittel mehr als ursprünglich. Jetzt war ganz klar: „das o/ZB Angebot ist das Beste!“ Ich war sehr dankbar, als ich das angefragte Geld bekam.

Ich habe mich für eine Rückzahlung innerhalb von 6 Jahren entschlossen, um die monatliche Belastung gering zu halten. Da ich aufgrund der Neugründung unserer o/ZB kaum Sparpunkte sammeln konnte, sind Tilgungssumme und die gleichzeitige Nachsparsumme nahezu gleich hoch. In den folgenden 6 Jahren steht mein zurückgezahltes und angespartes Geld anderen wiederum zur Verfügung. Dies ist nicht nur einsehbar, es bringt auch ein anderes „Geld-Gefühl“ mit sich. Man fühlt sich immer partnerschaftlich – egal ob man Geber oder Nehmer ist.

Zurück zu meiner Geschichte: Im Februar bezahlte ich den Restbetrag für das Auto und es war ein wunderbares Gefühl, mich in diesem Fall von der Institution „Bank“ verabschieden zu können. Und als ich dann mit nun „meinem“ Auto fuhr, da passierte etwas Unerwartetes: Es fuhr sich plötzlich anders - leicht, sicher und irgendwie frei. So ein bisschen märchenhaft kann man das schon nennen, oder?

A.S.

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